Hej,
06. Januar 2017 22 Uhr – Die Sachen sind gepackt und werden auf Axels Ford Pickup fest verschnürt. Axel unser Outdoor Guide (www.dog-and-trail.de/), seine beiden Huskies Knox und Cooper sowie die zauberhafte Hanna und wir natürlich starten die Reise Richtung arktischer Zirkel.
2600 Kilometer trennen uns vom Ziel Gällivare im wundervollen schwedischen Lappland – nach 33 Stunden Fahrerei sind wir am Sonntag den 08. Januar endlich am Ziel. Es ist jetzt 7.30 und wir werden mit dem Skidoo und 2 Anhängern abgeholt. Axel und die beiden Hunde laufen natürlich die 4 Kilometer zum Basecamp.
Das zauberhafte Camp, das liebevoll von der Schweizerin Lotti Meier geführt wird raubt uns die Worte. Ein traumhafter Ort um etwas andere Zeit im Schnee zu verbringen, denn während sich in den Alpen die Ski und Snowboarder in Rudeln die Lifte hoch und Pisten runterquälen scheint hier ein wenig die Zeit stehen geblieben zu sein. Denn außer Lotti und den guten Seelen der Lodge leben hier rund 80 Huskies. Das Snowtrail Dogcamp ist ein absolutes Highlight und steht bei uns ganz weit oben auf der Liste der Orte, an denen wir einmal urlauben möchten… aber nicht dieses Mal!
Nachdem es an diesem Sonntag hell ist, um ca 10 Uhr, ziehen wir 6 los um die Gegend zu erkunden und Locations für unseren Film zu finden. Gegen 14.30 wird es dunkel und wir erreichen wieder das Camp. Wir sind begeistert. Was für eine Weite… was für eine Natur. Am Abend erwartet uns dann etwas, was wir uns nicht vorgestellt hatten. Pius, ein junger schweizer Koch, serviert Rentier und danach einen himmlischen Nachtisch. Unglaublich wie gut dieses Essen war. Wir sind wirklich viel unterwegs und haben schon viel probiert, was uns jedoch dort aufgetragen wurde war Sau gut! Mit richtig vollen Bäuchen schmieden wir die letzten Pläne und briefen Markus unseren Skidoo Fahrer.
Montag morgen, 09. Jan, 06.00 – unser Wecker klingelt. Es stehen Timelapse vom Zelt an in dem Axel die Nacht verbracht hat. Bei -7 Grad stehen wir 40 Minuten später hüfttief im Schnee. Stativ ist fest verankert. Svenja bereitet alles fürs Timelapsen vor. Ich geh derweil mit der Kamera auf die Jagd nach Rentieren. Die Samen, sozusagen die Ureinwohner Lapplands, lassen die Tiere frei in den Weiten Lapplands weiden. Uneingezäunt laufen hier zehntausende Rentiere durch die Wälder. Ich hinterher. 😉 Am Vortag noch sahen wir ganz in der Nähe eine Gruppe von 5 Tieren – natürlich waren sie morgens nicht mehr auffindbar – nicht so schlimm, wie sich später herausstellen wird…
Zurück bei Svenja laufen die letzten Bilder für die Timelapse Aufnahme. Ich baue eine Kamera auf und Filme noch einige Einstellungen. Nach 2 weiteren Stunden ist alles im Kasten und Markus holt uns mit dem Schlitten ab. 15 Minuten später stehen wir 5 mit den 2 Hunden auf einem riesigen zugefrorenen See. Hier sind es noch einige wenige Szenen die wir drehen wollen. Kurz darauf ist es 14 Uhr, es wird dunkel und wir müssen zurück zum Camp. Wir besprechen uns an diesem Abend noch ausführlich – vor allem mit Markus.
Markus wird uns in den kommenden Tagen mit dem Skidoo (Schneemobil) samt Anhängern über die Weiten fahren. Ihm gilt hier ein ganz besonderes Dankeschön! Ohne dich wäre die Produktion so schlichtweg nicht möglich gewesen: DANKE von uns allen!
Sau leckeres Essen, planen, packen, schlafen.
Dienstag, 10. Jan, 9 Uhr, Svenja hat Geburtstag– frühstücken am Gemeinschaftstisch des Camps. Miri hat schmackhaftes vorbereitet. Zusammen mit Pius leckerem selbstgebackenen Brot lassen wir es uns richtig schmecken. Nochmal: die Verpflegung im Camp, die lieben Leute und natürlich Lotti halten das Teil nicht nur mit viel Liebe am laufen, hier wird Genuss tatsächlich groß geschrieben!
Heute ziehen wir gleich mit dem Skidoo los. Markus bringt uns zu einem kleinen See, an dessen zugeschneiter Umgebung wunderbare Motive entstehen. Kein Wunder das der Weihnachtsmann hier lebt (oder lebt der in Finnland… egal. Polarkreis ist Polarkreis), denken wir noch so bei uns. Ich drehe grad eine Szene mit Hanna, während Svenja die Drohne fertig macht, vorwärmt, Akkus heizt – naja, eben alles, was man so bei Minusgraden mit dem Equipment veranstaltet, damit alles reibungslos schnurrt.. zurück zur Szene mit Hanna. Während wir also durchs Winterwonderland mit Schneeschuhen stapfen tauchen hinter Hanna Rentiere auf. Unscheu drehen wir spontan eine Szene mit der Bande aus 4 Tieren. Unglaublich mittendrin zu sein. Die Tiere stehen fast bis zum Bauch in Tiefschnee (wir dementsprechend auch). Selbst vor Knox und Cooper scheinen die eher wenig Angst zu haben. Nach Futter scharrend laufen sie weite Strecken durch Lapplands Wälder. Tolle Momente.
Elchsteaks und Schokosauflee mit Wunderkerzen als Geburtstagsmenu. Spätestens jetzt schmiedeten wir Pläne Pius mit uns zurück zu nehmen ;).
Unglaublich gutes Essen! Danach planen, packen, schlafen.
Mittwoch, 11. Jan, 08.15 Uhr. Frühstückszeit. Gestärkt geht es weiter im Programm. Markus steht mit dem Motorschlitten bereit um erst Equipment, Svenja und mich und danach Hanna, Axel, Knox und Cooper durch die Tundra, auf einen hohen Berg zu fahren. Svenja und ich stehen nun erstmal allein oberhalb der Baumgrenze in meterhohem Schnee und starkem Wind. Equipment aufzubauen wenn Schnee horizontal von der Seite kommt ist nicht so sehr einfach. Nach einiger Zeit war dann doch alles bereit. Zwischenzeitlich stattete uns ein Same einen Besuch ab, der uns bat, auf eine Herde Rentiere zu achten und der Leeseite des Berges fern zu bleiben. Gut, dass wir eh hier im Sturm drehen wollen! Alsbald brachte Markus die restlichen Vier. Die wenigen Szenen hier oben hatten wir flink in Kasten. Wir packten zusammen und ließen uns wieder nacheinander zu einer verlassenen Hütte fahren. Wenige Einstellungen später setzte auch schon wieder die Dämmerung ein – Drehschluss.
Pius, Pius, Pius… lecker Suppe. Das kann er also auch. Danach, ihr werdet es kaum erraten… planen, packen, schlafen. Hanna schlief heute auch im Zelt – tapfer tapfer die junge Dame.
Donnerstag, 12. Jan. 08 Uhr. Aufstehen. Es fällt langsam schwerer. Die letzten Tage durch den Tiefschnee stapfen, schwere Kamera im Arm, dazu Akkus, Drohne und was man sonst noch braucht, hinterlassen Spuren. Das tolle Frühstück und viel Kaffee bringen uns dann aber flink in unsere Schneeschuhe.
Heute ist Markus in seinem Element. Er organisiert, wenn er uns nicht mit dem Skidoo umherkarrt, Eisangeltouren. Los gehts mit einer wilden Fahrt auf den See. Danach 2 Stunden Produktion. Im Anschluss wieder packen und ab zurück zum Camp. Wir produzieren heute noch Fotos des Camps, Hunde, Interieur, etc. als Werbematerial und Dankeschön für das Snowtrail Dogcamp (http://www.snowtraildogcamp.com), mit seinen tollen Mitarbeitern und natürlich der wunderbaren Lotti Meier. An dieser Stelle von ganzem Herzen Danke! An diesem Nachmittag war noch eine Szene bei Schneegestöber im Dunklen geplant. Leider fiel ausgerechnet heute kein Schnee. Feierabend.
Heute gibts frische Fellchen mit lecker Ebli und zum Nachtisch Lebkuchen mit weißem Schokomoussee. Hört sich lecker an? Es war leckerer! 😉
Planen für den letzten Tag, packen, schlafen!
Freitag, 13. Jan, 7.30 Uhr. Letzter Produktionstag und Abreisetag. D.h. für uns produzieren, Daten sichern, alles trocknen, sicher verpacken und die 2700 KM bei Unwetter zurück nach Göttingen. Geplante Ankunft Samstag 20-23 Uhr.
Erstmal jedoch starten wir beim leckeren Früstück in den Tag. Heute produzieren wir Foto und Video zusammen. Svenja und ich wechseln zwischen Film- und Fotokamera. Heute geht es zur Hundeschlittenfahrt mit Lotti. Wir drehen am letzten Tag den Anfang unseres Films. Lotti bereitet 11 Hunde für ihren Schlitten vor. Das ist so ziemlich das Hundeschlitten Maximum und für uns natürlich aufregend. Lotti ist hier Vollprofi. Sie und ihr Team sind so flink abfahrtbereit, dass wir Probleme haben dran zu bleiben. Sind erstmal alle Hunde eingespannt kann nicht lange gewartet werden. Ob wir alles im Kasten haben sehen wir hier erst nach Kontrolle des Materials in Göttingen. Jetzt geht es erstmal los. Svenja und ich im Skidoo vorweg, Lotti, Hanna und Axel im 11er Gespann hinterher. Es folgen rasante Fahrten durch die herrliche frisch verschneite Natur Lapplands. Ein grandioser letzter Tag.
Nach unserer Rückkehr im Camp fotografieren wir noch ein wenig, danach trocknen und packen sowie Daten sichern.
Um 17 Uhr ist der Zauber vorüber – mit hängenden Ohren steigen wir in unseren Pickup und starten bei heftigem Schneefall die 2700 KM lange Rückfahrt.
Sonntag 0.16 Uhr Göttingen: Wir sind zurück – mit vielen neuen Eindrücken und dem Wunsch noch einmal zurück zu kehren. Zum Polarkreis, zu Lotto Meier, ihrer Crew und den tollen Hunden!
Wer Interesse hat und einmal was Tolles erleben will abseits des Mainstream, der schaut bei Lotti Meier rum… http://www.snowtraildogcamp.com und wer das Trekking Abenteuer mit oder ohne Hund sucht, wird um ein Besuch bei Axel Winter (https://www.dog-and-trail.de) nicht umher kommen. (Bei Fragen, könnt ihr auch gern uns anschreiben!)
Cheers, die drehen